Badische Zeitung 08.05.2017

Dank guter Pflege rostet die alte Liebe nicht

Der verkaufsoffene Oldtimersonntag brachte auf Einladung des Gewerbevereins wieder viele historische Fahrzeuge und ihre Bewunderer in die Staufener Altstadt.

Die vom Gewerbeverein Staufen organisierte Veranstaltung wurde dennoch von vielen Fahrerinnen und Fahrern aus der Regio, dem Elsass und der Schweiz besucht, um sich im romantisch-historischen Ambiente der Staufener Altstadt zu treffen und bei heißen Würstchen und dampfenden Getränken mit Gleichgesinnten und Fans aus dem In- und Ausland auszutauschen.

Gut 70 Oldtimer gaben mit röhrenden Motoren ihre Visitenkarte in der Stadt ab. Doch bevor die auf Hochglanz polierten alten Damen über das Kopfsteinpflaster flanieren durften, gaben noch 13 altgediente Arbeitspferde aus der Traktorenfraktion ihr Stelldichein in der Fauststadt.

Das älteste "Schätzchen" war ein Dixi Cabriolet Eisenach (1931), dicht gefolgt vom ersten BMW überhaupt, dem DA2 aus Eisenach (1931) und einem Ford Model A von 1931. Auch eher ungewöhnliche Fahrzeuge waren zu bestaunen, so ein VW Käfer mit sage und schreibe 221 PS und zwei Krankenfahrstühle aus der ehemaligen DDR, die Kriegsversehrte dank Handsteuerung fahren konnten.


Trotz wenig frühlingshaften Wetters säumten zahlreiche Zuschauer die Hauptstraße und den Marktplatz, um die betagten Fahrzeuge zu bewundern, wie sie über das Kopfsteinpflaster der historischen Altstadt flanierten. Da ab zwölf Uhr auch die Geschäfte der Staufener Einzelhändler ihre Pforten für einen verkaufsoffenen Sonntag öffneten, konnten sich allzu durchgefrorene Besucher und Kunden in den warmen Ladengeschäften in aller Ruhe von den jeweiligen Angeboten überzeugen und shoppen gehen.


Badische Zeitung 11.01.2017

Staufen platzt aus allen Nähten

Die Aktionstage des Staufener Gewerbevereins sorgen regelmäßig für eine volle Stadt. Der Erfolg gibt dem Vorsitzenden Helmut Zimmermann recht. Dennoch will dieser sich Mitte des Jahres altersbedingt zurückziehen.



Solche Probleme hätten andere Gewerbevereine gerne.Mit bewährten Konzepten und eingespielten Teams gelingt es dem Gewerbeverein Staufen immer neue Besucherrekorde für seine Aktionen zu erzielen, so dass die Stadt aus allen Nähten zu platzen droht. So war die wichtigste Nachricht von der jüngsten Halbjahresversammlung die vom Rückzug des Vorsitzenden Helmut Zimmermann, der im Juni bei der Hauptversammlung die Vereinsgeschicke in jüngere Hände legen will.

Alle Veranstaltungen im abgelaufenen Halbjahr seien so erfolgreich wie immer gewesen, berichtete Zimmermann im Winzerkeller des Weinguts Landmann. "Stages" habe eine hohe Außenwirkung. Beim verkaufsoffenen Sonntag "Fabelhaftes Staufen" im Oktober habe er die Stadt "noch nie so voll gesehen wie diesmal", ähnlich wie beim Weihnachtsmarkt und der Lichternacht, die immer beliebter werde und verstärkt auswärtige Kunden in die Stadt bringe. Angesichts dieses ungebremsten Zustroms auf die Staufener Aktionstage dürften sich die Klagen einzelner Vereinsmitglieder über die aktuelle Baustellensituation, die in der Aussprache laut wurden, relativieren.

Besonders beeindruckt zeigte sich Zimmermann von der guten Arbeit der verschiedenen Teams im Gewerbeverein, die sich um die einzelnen Aktionen kümmern. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass 180 000 Scheine Altgeld für den Weihnachtsmarkt rechtzeitig in allen Geschäften bereitlägen oder 50 000 Lose für die Lotterie zugunsten der Stiftung für den Erhalt der Altstadt innerhalb eines halben Jahres verkauft würden. Das gute Miteinander mit Stadt, Vereinen, Schulen und Kindergärten trage daneben zum Erfolg der Vereinsaktivitäten bei.

Noch in den Anfängen steckt laut Zimmermann das Städtebündnis "Die historischen Drei" mit Gengenbach und Endingen. Eine reiche Geschichte, ein historisches Stadtbild, der Weinbau und der attraktive Einzelhandel eine die drei Städte. Diese Stärken wolle man in Zukunft noch stärker betonen. Ein erster gemeinsamer Flyer ist dieser Tage erschienen, eine Internetpräsenz entsteht gerade, der Erfahrungsaustausch ist bereits angelaufen.

Seinen Rückzug vom Vorsitz, den er von 1974 bis 1978, von 1997 und 2000 und nun schon seit 2008 inne hatte, begründet Zimmermann so: "Man soll aufhören, wenn man noch selbst die Entscheidung treffen kann." Der Vorstand habe nun bis Juni genug Zeit, sich neu zu formieren. Nach den Äußerungen, die am Dienstag zu hören waren, deutet vieles darauf hin, dass Zimmermanns bisheriger Stellvertreter Wolfgang Dorst ihm nachfolgen dürfte, aber künftig noch mehr als bisher im Team erledigt werden soll.

Helmut Zimmermann wird ein gut bestelltes Feld hinterlassen, denn vieles ist bereits bis Ende 2018 geplant und gut vorbereitet. Für 2017 sind folgende Großaktionen schon festgezurrt: » Blühendes Staufen als verkaufsoffener Sonntag mit Modemeile am 2. April » Das Oldtimertreffen mit verkaufsoffenem Sonntag und wieder rund 150 historischen Fahrzeugen am 7. Mai Wein & Musik, das dreitägige Musikfestival vom 9. bis 11. Juni » Die Teilnahme als Sponsor bei Stages, der Zeitreise, vom 15. bis 17. September » Fabelhaftes Staufen, der verkaufsoffene Sonntag am 1. Oktober Der Altstaufener Weihnachtsmarkt am 9. Dezember Lichternacht am 15./16. Dezember

Der Gewerbeverein Staufen hat derzeit 166 Mitglieder, von denen 85 der Werbegemeinschaft angehören. Neu dabei sind Thai Smile, Classic Shoes, Metzgerei Winterhalter und der Grunerner Dorfladen

 

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